Viele Vereine wollen Turins Ciro Immobile, der bei Borussia Dortmund als Favorit auf die Nachfolge Robert Lewandowskis gilt. Der Vorteil des BVB: Er hat Erfahrung mit komplizierten Transfers.
Zum Abschied gibt es bei Borussia Dortmund, das hat Tradition, einen Strauß voller Sonnenblumen. Am vergangenen Samstag, vor dem letzten Bundesligaheimspiel, wurden Robert Lewandowski und Manuel Friedrich mit einem Gebinde bedacht, zuzüglich einer Fotocollage. Beide verlassen den Verein zum Saisonende freiwillig. Sehr zum Leidwesen von Jürgen Klopp.
Doch Lewandowskis Abschied steht lange fest, und Friedrich, ein Spieler, den der BVB-Trainer außerordentlich schätzt, will nicht mehr auf allerhöchstem Niveau spielen – den 34-Jährigen zieht es nach Asien. "Mir stellt sich schon die Frage, warum er künftig gegen Leute spielen will, die ihm nur bis zum Hüftknochen gehen", sagte Klopp, der den 1,89 großen Abwehrroutinier gern noch für ein weiteres Jahr gehalten hätte. Schließlich hatte sich Friedrich in den vergangenen Monaten zu einer wertvollen Alternative im Defensivbereich entwickelt.
Aber weitaus mehr Substanz verliert die Mannschaft durch Lewandowskis Abgang. "Wir können ihn nicht eins zu eins ersetzen", erklärte Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Geschäftsführer meinte damit nicht nur, dass es unmöglich sei, im aktuellen Kader eine auch nur annähernd gleichwertige Alternative für den polnischen Ausnahmestürmer zu finden.
Nein, auch nach Abschluss der Transferaktivitäten, die die Dortmunder bereits angegangen sind, dürfte es kaum möglich sein, eine spielprägende Figur wie Lewandowski durch einen anderen Spieler so zu ersetzen, dass ein nahtloser Übergang gewährleistet ist.
Für Lewandowski gibt es keinen Ersatz
"Lösungen gibt es aber immer", sagte Klopp, der davon ausgeht, dass der BVB ohne Lewandowski anders spielen wird als mit dem Polen.
Nach dem DFB-Pokalfinale am übernächsten Samstag gegen Bayern München steht den Dortmundern ein Wandlungsprozess ins Haus: Die Vorbereitung auf ein Leben nach Lewandowski – egal, wer auch immer die Position des 25-Jährigen einnehmen wird.
Zwei neue Stürmer haben die Borussen bereits verpflichtet. Der Koreaner Dong-Won Ji (22) wird im Sommer vom FC Augsburg kommen, und der Kolumbianer Adrian Ramos (28) wechselt für 9,7 Millionen Euro Ablöse von Hertha BSC zum BVB.
Immobile gehört beiden Turiner Klubs
Doch die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass noch ein weiterer Angreifer geholt wird. Denn um die Lücke zu schließen, die die Tormaschine Lewandowski durch den Wechsel hinterlässt, benötigt Klopp mehrere Alternativen. Zumal es auch als wahrscheinlich gilt, dass Julian Schieber, dem es nie gelungen ist, aus dem Schatten des Polen zu treten, ein weiterer Stürmer den BVB verlassen wird.
Die Chancen stehen gut, dass Ciro Immobile (24) vom FC Turin der dritte neue Stürmer in Dortmund werden könnte. "Wenn es etwas zu sagen gibt, werden wir es machen", erklärte Watzke auf die Frage, wie weit die Verhandlungen in dieser Personalie gediehen sind.
Die Dortmunder tun gut daran, sich mit Kommentaren zurückzuhalten. Denn die Verpflichtung des derzeit erfolgreichsten Torschützen der Serie A (21 Treffer) scheinen kompliziert zu sein. Was allein schon an den Besitzverhältnissen an dem beweglichen, laufstarken Stürmer – der somit gut ins Dortmunder Anforderungsprofil passen würde – zu liegen scheint. Die Rechte an Immobile liegen zu gleichen Teilen beim FC Turin und dem Lokalrivalen Juventus, der den 24-Jährigen in der Jugend ausgebildet hat: Juventus hätte Immobile gern zurück – der FC dagegen möchte ihn am liebsten halten.
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