BVB spielt wieder oben mit
Um Borussia Dortmund ist es derzeit gut bestellt. Erst zeigt sich das Team in der Champions League dominant, dann fegen sie Nürnberg vom Platz und erobern den zweiten Rang in der Bundesligatabelle zurück. Und die Niederlage gegen Hamburg? Offenbar ein Weckruf zu rechten Zeit.
In der Champions League vor dem Viertelfinale, in der Bundesliga zurück auf Rang zwei - beim BVB wächst der Glaube an die eigene Stärke. Der Blick auf die Tabelle bereitet wieder Vergnügen. Schließlich stehen die Dortmunder erstmals seit dem zwölften Spieltag dort, wo sie nach eigenem Verständnis mindestens hingehören - auf dem Platz direkt hinter Branchenprimus FC Bayern. Der Vorstoß in standesgemäße Regionen versüßte die Freude über das 3:0 (0:0) gegen Nürnberg und vertrieb den Frust über die Schlappe eine Woche zuvor in Hamburg. "Wir haben in St. Petersburg unser wahres Gesicht gezeigt - genau wie heute", erklärte Spielmacher Henrich Mchitarjan.
Sowohl beim famosen Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League vier Tage zuvor bei Zenit St. Petersburg (4:2) als auch im ansehnlichen Duell mit Nürnberg bot der BVB den Powerfußball vergangener Tage. Das wertete Jürgen Klopp, der mit nunmehr mit 112 Siegen Ottmar Hitzfeld als erfolgreichsten Dortmunder Bundesliga-Coach ablöste, als Indiz für die Charakterstärke seiner Profis: "Das 0:3 in Hamburg hat eine Drucksituation verursacht. Ich habe gesehen, dass die Mannschaft das wieder gutmachen wollte. Deswegen bin ich zufrieden."
"Die Saison ist noch lang"
Anders als vor einer Woche nutzte die Borussia die Gunst der Stunde und zog in der Tabelle an den erneut schwächelnden Leverkusenern vorbei. Zudem erhöhte sie dank der Tore von Mats Hummels (51. Minute), Robert Lewandowski (67.) und Mchitarjan (83.) den Abstand zum Tabellenvierten FC Schalke auf vier Punkte. Doch im Wissen, dass die wirklich kniffligen Aufgaben erst in der zweiten Rückrunden-Hälfte bevorstehen, bezeichnete Lewandowski den Sprung auf den zweiten Rang nur als Momentaufnahme: "Die Saison ist noch lang. Deshalb liegt noch ein hartes Stück Arbeit vor uns."
Die Genesung von Hummels könnte helfen, die mühselig zurückeroberte Position zu verteidigen. Abgesehen von einem ersten Comeback-Versuch gegen Braunschweig Ende Januar hatte der Nationalverteidiger seinem Team seit dem 9. November gefehlt. Bei seiner Rückkehr trug er nicht nur zur Stabilisierung der Defensive bei, sondern machte sich auch als Torschütze verdient. Hummels selbst verlor über seinen ersten Treffer seit September 2012 nur wenig Worte. Wichtiger erschien es ihm, überhaupt wieder dabei gewesen zu sein. "Ich war vor dem Anpfiff ein bisschen aufgeregt. Ein bisschen so, wie vor meinem ersten Bundesliga-Spiel."
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