Hertha hofft trotz Personalnot auf einen Punktgewinn in Dortmund. Brooks, van den Bergh und Holland fallen aus. Trainer Jos Luhukay warnt vor dem laufstarken Mittelfeld der Borussen.
Lange Jahre schien es, als wende nur der FC Bayern diesen Trick an. Die Aussagen von Uli Hoeneß vor Spielen gegen unbequeme Kontrahenten sind Legion. Jeweils mit dem Inhalt, der Star des Gegners sei "ein echt total interessanter Spieler".
Mittlerweile hantiert auch Borussia Dortmund mit diesem Winkelzug. Gefragt, ob Kevin Volland oder Adrian Ramos Kandidaten seien, wenn der BVB im Juni einen Nachfolger für Robert Lewandowski sucht, antwortete Borussen-Trainer Jürgen Klopp: Er werde jetzt nicht die Personalplanungen für die kommende Saison offenlegen. "Aber wir sind nicht blind. Das sind schon zwei sehr gute Spieler."
Wer stoppt Robert Lewandowski?
Vor dem Hintergrund, dass Hertha am Sonnabend beim BVB antritt, ist diese Aussage kein Zufall. Schürt sie doch ein wenig Unruhe in Berlin. Wer erinnert sich da noch der Worte des umworbenen Adrian Ramos vom Vortag, ob er in Dortmund für einen Vertrag vorspiele: "Ich will jede Woche gute Leistungen bringen, auch am Samstag. In die Richtung, die Sie meinen, denke ich nicht."
Dabei gehört Ramos zu den wenigen Korsettstangen, die Hertha-Trainer Jos Luhukay sicher hat für den letzten Hinrunden-Spieltag. Definitiv fehlen Hertha in Dortmund Johannes van den Berg, John Brooks, Fabian Holland, Sebastian Langkamp, Änis Ben-Hatira und Alexander Baumjohann. Stellt sich die Frage, welche Innenverteidigung BVB-Star Robert Lewandowski stoppen soll: Fabian Lustenberger und Hajime Hosogai? Hertha könnte aber den laufstarken Hosogai gut im Mittelfeld brauchen, um die quirligen Borussen Marco Reus, Henrikh Mkhitaryan und Nuri Sahin zu stoppen.
Sorgen auf linker Abwehrseite
Die nächste Baustelle heißt Ronny. "Das Dortmunder Mittelfeld ist eine Maschine. Da laufen alle zwölf, 13 Kilometer", sagte Hertha-Trainer Jos Luhukay. "So wichtig Ronny in den vergangenen beiden Spielen war: Ob ich ihm das antue, da bin ich mir nicht sicher." Damit Hertha in Dortmund bestehen könne, "müssen alle an die Schmerzgrenze und darüber gehen", so Luhukay.
Ebenfalls Kopfzerbrechen bereitet die linke Abwehrseite. Nico Schulz hat seine Stärken nicht unbedingt in der Defensive. Bleibt Herthas Erfahrenster, Levan Kobiashvili, 36 (339 Bundesliga-Einsätze). "Vielleicht wird Kobi bis Samstag noch schneller", sagte Luhukay.
Luhukay sucht die Balance
Der Trainer weiß, dass bei Dortmund mit Pierre-Emmerick Aubemeyang oder Jakub Blaszczykowski die vielleicht schnellsten Spieler auf dieser Position in der gesamten Liga im Einsatz sind.
Hertha ist Außenseiter beim Champions-League-Finalisten. Will aber unbedingt mindestens einen Punkt in Dortmund mitnehmen. Luhukay: "Dafür muss unsere Balance sehr gut sein."
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