"Die Bayern wollen uns zerstören"
Dortmund hat 17 Punkte Rückstand auf den FC Bayern, die Meisterschaft ist so gut wie entschieden. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke klagt: "Jetzt schlagen die Bayern zurück. Sie wollen uns zerstören."
Die fast schon entschiedene deutsche Meisterschaft zugunsten des FC Bayern München hat auch bei Borussia Dortmund tiefe Spuren hinterlassen und Hans-Joachim Watzke veranlasst verbale Giftpfeile in Richtung Süddeutschland zu schicken.
"Es gibt derzeit keine andere Liga, die derart von einem einzigen Klub dominiert wird wie die Bundesliga", sagte der BVB-Vorstandsvorsitzende in einer kleinen Presserunde am Donnerstagabend in Berlin: "Das sind keine spanischen, das sind schottische Verhältnisse", führte der 54-Jährige vor dem Spiel am Freitagabend bei Eintracht Braunschweig (20.00 Uhr, Sky und Liveticker bei welt.de) weiter aus.
Die 17 Punkte Rückstand der Dortmunder auf die Münchner nach 18 Spieltagen sprechen eine deutliche Sprache. Watzke erklärte, dass der BVB zwei Jahre lang alles getan habe, um dem Rekordmeister Paroli zu bieten.
"Jetzt schlagen sie zurück. Sie wollen uns zerstören. Nicht dahingehend, dass sie uns menschlich kaputt machen wollen, weil sie uns nicht mögen, sondern um uns dauerhaft als direkten Konkurrenten auszuschalten, indem sie sich an unseren Spielern bedient haben. Damit wir nie wieder eine Gefahr für sie darstellen. Das ist legitim und damit müssen wir leben", erklärt der Chef der Borussen.
Erst Götze, dann Lewandowski
Nachdem die Münchner im vergangenen Sommer Mario Götze aus Dortmund verpflichtet hatten, wird in diesem Sommer auch Stürmer Robert Lewandowski den BVB verlassen und für den FC Bayern auflaufen. Und während die Borussia für den deutschen Nationalspieler immerhin noch rund 37 Millionen Euro kassierte, wechselt der Pole ablösefrei nach München.
"Wenn sie das zweifache Gehalt geboten bekommen, haben wir nun mal keine Chance", so Watzke: "Trotzdem werden wir unseren Grundkurs nicht verlassen."
Der BVB werde weiter versuchen, den Münchnern die Stirn zu bieten, aber nicht um jeden Preis, erläuterte Watzke, der aber auch klar stellte, dass sein Verein nicht einen Euro Schulden machen werde.
Der Klub hat aus seinen früheren Fehlern gelernt, denn 2005 stand der BVB kurz vor dem finanziellen Aus. Nach der Konsolidierung folgte der Höhenflug der Schwarz-Gelben, der in zwei Meisterschaften (2011 und 2012), dem Pokalsieg 2012 und dem Einzug ins Champions-League-Finales 2013 gipfelte. Dort unterlag Dortmund aber den Bayern 1:2.
BVB wird im Sommer investieren
Nach der Verletztenmisere hat der BVB reagiert und hat den 21 Jahre alten serbischen Mittelfeldspieler Milos Jojic von Partizan Belgrad unter Vertrag genommen.
Und in Braunschweig kann Trainer Jürgen Klopp nach zweimonatiger Verletzungspause wieder auf Mats Hummels zurückgreifen. Weiter fehlen werden hingegen die Stammkräfte Neven Subotic, Ilkay Gündogan und Jakub Blaszczykowski – sicher auch ein Grund, warum sich die Borussia weiter auf dem Transfermarkt umschaut.
"Wir werden im Sommer investieren, und das nicht wenig. Wir werden einiges machen. Mal sehen, was wir für unser Geld noch kriegen", kündigte Watzke an: "Wir werden ein paar Ausrufezeichen setzen und haben noch Raum für Steigerungen im Gehaltsbudget."
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