Der Torwart trifft heute (19.30 Uhr) im Benefizspiel auf seinen Ex-Klub. Mehr als 21 000 Zuschauer werden erwartet.
Michael Ratajczak kennt sich im Ruhrgebiet bestens aus. Geboren am 16. April 1982 in Herne schloss sich der Torwart in der Jugend erst der SG Herten-Langenbochum an, wechselte dann 1994 in die Jugend von Schalke 04, zwei Jahre später ging er zum Erzrivalen Borussia Dortmund. Da blieb der 1,89 Meter große Schlussmann bis zum Jahr 2003. Zehn Jahre später ist er die unumstrittene Nummer eins des MSV Duisburg und empfängt heute Abend (19.30 Uhr) seinen Ex-Klub zum Benefizspiel – die Partie gegen den Champions-League-Finalisten des Vorjahres soll den wirtschaftlich angeschlagenen "Zebras" helfen.
Das scheint zu klappen, denn bis gestern Mittag waren bereits mehr als 19 000 Karten abgesetzt, der MSV glaubt, den Besucher-Saisonrekord vom Drittligaspiel gegen die Dortmunder Reserve zu übertreffen: Am Dienstag, 3. September, kamen 21.243 Zuschauer in die Schauinsland-Arena. "Ich hoffe, dass wir die Marke knacken", sagt Ratajczak. "Es ist doch geil, dass so eine Mannschaft nach Duisburg kommt. Unser Hauptaugenmerk liegt zwar auf Samstag, wenn es in Regensburg um Punkte geht, aber dass wir gegen eine der besten Mannschaften Europas spielen, ist eine super Sache."
Und für den 32-Jährigen persönlich ist es noch mehr: "Das ist der Höhepunkt der Vorbereitung: Ein volles Haus, ein Abendspiel und es geht gegen meinen alten Verein. Ich freue mich darauf. Leider sind nicht mehr so viele da, mit denen ich früher zusammen gearbeitet habe." Torwart Roman Weidenfeller, Kapitän Sebastian Kehl, "ein paar Physios und Teddy de Beer als Torwarttrainer" nennt "Rata" da.
De Beer nennt auch MSV-Coach Karsten Baumann als Verbindung zum BVB – mit ihm hat er noch zusammengespielt. "Teddy war bei unserem Pokalspiel gegen Hiesfeld da. Da plaudert man dann über alte Zeiten", erinnert sich Baumann, der den Dortmunder Weg natürlich auch verfolgt hat: "Es macht Spaß zu sehen, wie sie Fußball spielen, sehr konsequent mit einem guten Trainer, der scheinbar das richtige Händchen hat. Wenn ich ein Spiel von Dortmund sehen will, kriege ich sicher eine Karte, aber es ist jetzt nicht so, dass ich regelmäßig Kontakt pflege", sagt Baumann. Bei einer Trainertagung saß er mal neben Jürgen Klopp und kann daher berichten: "Der Eindruck, den man von außen von ihm hat – so ist er auch. Er ist ein netter Kerl, der weiß, was er will."
Und dessen Klub ein Vorbild für den MSV sein könnte – wirtschaftlich. "Ich freue mich, dass der BVB seine schwierige Zeit mit den Schulden überwunden hat", sagt Baumann wohlwissend, dass das in Duisburg dauern wird. Benefizspiele wie das heutige sollen dem MSV auf dem Weg aus der finanziellen Talsohle helfen. "Kloppo hat gesagt, er will mit voller Kapelle kommen", erinnert Baumann. "Wir freuen uns, dass eine hochkarätige Mannschaft den Verein unterstützt."
Die Partie soll aber noch einen anderen Zweck erfüllen. "Für uns und den BVB ist es der letzte Test, bevor es in der Liga weitergeht", erklärt Baumann und fügt schmunzelnd an: "Es ist klar, dass wir das Spiel nicht hoch gewinnen werden." Ernst ergänzt der Coach: "Wir wollen aber ein paar Sachen, speziell in der Abwehr, die wir einstudiert haben, zeigen. Wir werden die Zweikämpfe ernst und konsequent angehen, aber nicht so, dass sich einer verletzt. Ich hoffe, dass wir ein guter Sparringspartner sein werden."
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