Seit Monaten wird über seinen Verkauf spekuliert, dabei möchte Ilkay Gündogan nur eines: Fußball spielen. Doch der Dortmunder erleidet jede Menge Rückschlage. Dabei hofft besonders Löw auf ihn.
Langwierige Rückenbeschwerden, Rückschläge und noch keine Aussicht auf eine Rückkehr: Seit nunmehr fünf Monaten ist Ilkay Gündogan außer Gefecht. Borussia Dortmund und Trainer Jürgen Klopp warten auf das Comeback ihres Hoffnungsträgers – wie auch Bundestrainer Joachim Löw, der den hochtalentierten Mittelfeldstrategen gern für sein WM-Aufgebot berücksichtigen würde. Doch es ist weiterhin Geduld angesagt.
Gerade hat der 23-Jährige eine hartnäckigen Bronchitis überstanden, die ihn erneut zurückwarf. Das BVB-Trainingslager in La Manga musste Gündogan deshalb abbrechen. In Südspanien, wo er sich den Schub in Richtung Comeback erhofft hatte, konnte er am Ende nur vier Trainingseinheiten mit der Mannschaft bestreiten.
"Er beginnt quasi bei null. Aber das ist bei einer so langen Verletzung nichts Außergewöhnliches", befand Klopp. "Es ist nicht absehbar, wann er wieder auflaufen kann", ergänzte Sportdirektor Michael Zorc. Vor Ende Februar ist nach Schätzungen nicht mit Gündogans Einsatz zu rechnen. Die Entzündung eines Rückennervs ist zwar weitgehend abgeklungen, doch konditionell sind ihm die Kollegen nach der Vorbereitung in Spanien meilenweit voraus.
Persönlicher Fitnesscoach im Trainingslager
ündogan und auch der BVB lassen nichts unversucht. Schon in seinem Urlaub in Dubai hatte ihn Andreas Schlumberger, Dortmunds Fitnesstrainer, persönlich betreut. Dennoch waren in La Manga die körperlichen Defizite unverkennbar. Gündogan zeigt sich jedoch weiterhin kämpferisch: "Ich will so schnell wie möglich gesund werden."
Die Ungeduld ist dem gebürtigen Gelsenkirchener anzumerken. Gestärkt durch die harte Zeit wolle er zurückkommen, doch an die WM in Brasilien denke er derzeit noch nicht. "Wenn ich wieder spiele, komme ich bald auf mein Leistungsniveau und hoffe auf meine Nominierung", sagte er kürzlich der "Sport Bild". Doch die scheint – seine Gesundung vorausgesetzt – sicher.
Löw hat keinen Hehl aus seinen Sympathien für den technisch und spielerisch hochbegabten Borussen gemacht. Er habe während der Verletzungspause mehrmals Kontakt mit Gündogan gehabt und berichtete auf dem Marketingtag der Nationalmannschaft voller Hoffnung: "Er hat mir Dinge mitgeteilt, die positiv waren."
Gündogans Dilemma begann unmittelbar vor dem Länderspiel am 14. August in Kaiserslautern gegen Paraguay (3:3). Schon beim Training zwickte der Rücken. Dennoch stand Gündogan in der Startformation und sprühte vor Spielfreude. Doch sieben Minuten nach seinem Anschlusstreffer zum 1:2 musste er ausgewechselt werden – und der Leidensweg begann.
"Ich will erst einmal gesund werden"
"Das musste ich so akzeptieren", sagt Gündogan. Seinen Platz auf der Tribüne will er schon bald räumen und wieder durch gute Leistungen auf dem Rasen auf sich aufmerksam machen. Denn trotz seiner Verletzung war er nicht aus den Schlagzeilen verschwunden. Einige europäischen Spitzenklubs wie der FC Barcelona und besonders Real Madrid buhlen seit Wochen um Gündogan, dessen Vertrag beim BVB 2015 ausläuft.
Seine Zukunft sei noch nicht entschieden, betont Gündogan immer wieder: "Ich beschäftige mich derzeit nicht mit diesen Dingen, ich will zunächst erst einmal gesund werden." Die Borussen sind zuversichtlich, ihren Kreativspieler halten zu können. Nationaltorhüter Roman Weidenfeller riet seinem Teamkollegen im "Kicker": "Ich würde ihm empfehlen zu bleiben. Auf Gündogan warten bei uns noch große Aufgaben."
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