Laut italienischen Medien hat sich der BVB mit Italiens Nationalspieler Ciro Immobile auf einen Vertrag geeinigt. Gestritten wird über die Ablöse. Zudem muss Dortmund mit zwei Klubs verhandeln.
Die Differenzen scheinen nun wahrlich überbrückbar zu sein, wenn es denn so stimmt, was Italiens Sportgazetten vermelden. Vier Millionen Euro Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage. Im Fußballbusiness keine exorbitante Summe. Beim Rest besteht sowieso schon Einigkeit, schreibt die "Gazzetta dello Sport", schreibt auch "Tuttosport".
Ciro Immobile, der 24 Jahre alte Stürmer des FC Turin, soll der Neue bei Borussia Dortmund werden. Der, der den zum FC Bayern abwandernden Robert Lewandowski beerbt. Eins zu eins könne der Pole nicht ersetzt werden, hatte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke immer wieder betont. Herthas Adrian Ramos hatten die Dortmunder daher schon verpflichtet. Und nun naht auch der Transfer von Immobile.
Am Donnerstagnachmittag war BVB-Sportdirektor Michael Zorc in einem Privatflieger in Turin gelandet, Spielervermittler Giacomo Petralito im Schlepptau. Mit Immobiles Berater und Juventus Turins sportlichen Leiter, Beppe Marotta, soll sich die BVB-Fraktion getroffen haben. Gut eineinhalb Stunden habe das Meeting gedauert. Herausgekommen, so vermeldeten die Italiener, sei Folgendes. Die Dortmunder sollen Immobile einen Fünf-Jahres-Vertrag angeboten haben mit einem Nettogehalt von zwei Millionen Euro jährlich plus der branchenüblichen Prämien. Das Ja vom Spieler sollen sie dafür schon erhalten haben.
"Werde alles tun, dass er bleibt"
Immobiles Vertragsverhältnisse sind allerdings reichlich diffizil. Er gehört zu 50 Prozent sowohl Juventus als auch dem FC Turin, für den er momentan auch spielt. In Italien sind derlei geteilte Besitzverhältnisse kein unübliches Geschäftsmodell. Von insgesamt 22 Millionen Euro Ablöse gehen die Turiner Klubs aus, berichtet die "Gazzetta dello Sport". Dortmund soll 18 Millionen geboten haben.
Alles also nur noch eine Frage von ein, zwei Verhandlungen? Noch zieren sich die Oberen des FC Turin allerdings, beim Treffen am Donnerstag war der Klub nicht einmal involviert. "Da hat ein wichtiger Akteur gefehlt", zeterte deshalb auch Präsident Urbano Cairo bei "Tuttosport". Er habe auch noch nicht mit Juventus über Immobile gesprochen. Und von Dortmund sei ebenfalls noch keiner auf ihn zugegangen.
Es klang wie der verletzte Stolz eines Zurückgesetzten. Seine 50 Prozent seien doch wohl genauso viel wert wie die von Juventus, sagte Cairo. So schnell werde er jedenfalls nicht klein beigeben. "Ich werde alles dafür tun, dass Immobile bleibt", sagte Cairo noch. Mit einer Entscheidung eile es ja nun wirklich nicht.
Bester Torschütze der Serie A
Es mögen kämpferische Worte gewesen sein, die Cairo nutzte, ob sie mehr als das übliche Säbelrasseln waren, ob es mit der entsprechenden Ablöse bald verstummen wird, wird sich zeigen. Cairo selbst jedenfalls lenkte noch im selben Statement ein und sagte: "Natürlich ist auch wichtig, was Ciro will." Der jedenfalls soll sich für Dortmund entschieden haben, trotz Offerten von Klubs wie Atlético Madrid und eines sorgenvollen Appells seines Chefs: "Ich bin überzeugt, dass es für seine Entwicklung besser ist, weiter in Turin zu spielen", sagte Cairo.
Tatsächlich hat Immobile erst eine bemerkenswerte Saison aufzuweisen, die allerdings hat es in sich. 21 Tore in bislang 32 Spielen, damit führt er momentan die Torjägerliste der Serie A an, vor den weit namhafteren Kollegen wie Carlos Tévez, Luca Toni oder Gonzalo Higuaín. Vor zwei Jahren noch war er an den Zweitligaverein Pescara verlieren, verhalf dem Klub mit 29 Toren zum Aufstieg. Was folgte, war das nächste Leihgeschäft, diesmal ging es nach Genua, überzeugen konnte er dort nur selten.
Erst in Turin seit vergangenem Sommer gelang ihm das, was Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli "eine erstaunliche Entwicklung" nannte. Im Frühjahr ließ er Immobile in der "Squadra Azzurra" debütieren.
"Die WM ist mein Traum. Ich hoffe, es reicht dafür", sagte Immobile dann auch jüngst. Und immerhin, anders als bei seinem künftigen Klubengagement wird er in dieser Angelegenheit schon bald Klarheit haben. Anfang kommender Woche nominiert Prandelli den vorläufigen Kader.
No comments:
Post a Comment