BVB-Geschäftsführer Watzke vermisst in Deutschland den Respekt für seinen Klub. Er findet: "Unsere Leistung ist außergewöhnlich." Außerdem kündigt er eine Entscheidung im Fall Gündogan an.
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vermisst ein wenig die Anerkennung für die Leistung von Borussia Dortmund. "Mir fehlt in Deutschland ehrlich gesagt ein wenig Respekt vor der Leistung, die Borussia Dortmund auch in diesem Jahr erbracht hat", sagte der BVB-Geschäftsführer im "Waz"-Interview: "Dass wir mit unserem Mini-Etat von 70 Millionen Euro – die anderen liegen zwischen 130 und 250 Millionen – zum zweiten Mal in Serie zu den besten acht Klubs Europas gehören, ist außergewöhnlich."
Auch die Arbeit in den vergangenen Jahren sieht Watzke vor dem Viertelfinal-Rückspiel gegen Real Madrid (20.45 Uhr, Sky und welt.de) nicht ausreichend gewürdigt. "Einigen scheint leider das Gefühl dafür abhandengekommen zu sein, was hier in den vergangenen Jahren bewegt wurde", sagte Watzke
Er glaubt zudem, dass es in den kommenden Jahren schwer wird, die wirtschaftliche Lücke zu den Topklubs zu schließen: "Wenn mir irgendjemand sagen kann, wie wir das in ein paar Jahren machen können, dann bin ich gerne bereit, mich mit ihm zu unterhalten. Ich habe aber den Eindruck, dass es diesen Menschen nicht gibt. Bayern hat als deutsche Mannschaft die Lücke zu internationalen Topklubs mehr als geschlossen. Aber die haben dafür 50 Jahre gebraucht."
Keine Scheichs und Oligarchen
Die Strategie beim BVB will der Klubchef deswegen aber nicht ändern: "Unsere Kultur ist, dass wir keinen Scheich und keinen Oligarchen wollen. Wir wollen es aus eigener Kraft schaffen. Wenn wir uns personell noch einen Tick besser aufstellen und wir von solchen dramatischen Verletzungen verschont bleiben, habe ich jetzt schon das Gefühl, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen."
Zunächst einmal gilt es, die Personalie Ilkay Gündogan zu klären. Der Vertrag des seit August verletzten Nationalspielers läuft im Juni 2015 aus, der BVB würde gerne vorzeitig verlängern. "Ich habe den Eindruck, dass sich alle Beteiligten nun im Klaren darüber sind, dass in diesem Monat eine Entscheidung fallen muss. Warten wir ab, wie sie ausfallen wird", sagte Watzke.
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