Kevin de Bruyne stand lange auf dem Zettel von Borussia Dortmund. Nun kommt er mit dem VfL Wolfsburg ins Westfalenstadion - auf der Suche nach seiner Topform.
Im vergangenen Sommer sollte er bereits nach Dortmund kommen, im Winter versuchte es die Borussia erneut - doch Kevin de Bruyne wechselte zum VfL Wolfsburg. Am 29. Spieltag kommt er zum Jubiläumsspiel doch noch ins Westfalenstadion, allerdings mit seiner neuen Mannschaft.
Der BVB war lange und intensiv an dem Belgier interessiert, ein Wechsel kam aus unterschiedlichen Gründen nicht zustande. Der wichtigste und entscheidende heißt Jose Mourinho. Im Sommer übernahm er erneut den FC Chelsea - den Klub, bei dem de Bruyne unter Vertrag stand. Zuvor war er an Werder Bremen ausgeliehen und weckte dort mit starken Leistungen die Begierde von Michael Zorc. Ein "wirklich gutes Angebot" hätte er gehabt. Er sollte der Königstransfer im vergangenen Sommer werden, allerdings verhinderte Mourinho den Wechsel ins Revier. Das bestätigte Kevin de Bruyne Anfang März gegenüber der Sportbild.
Mous Retourkutsche an den BVB?
Er sei bereits mit dem BVB einig gewesen, "Mourinho sagte dann aber Nein." Wie Gerüchte besagen, sollte es eine Retourkutsche sein, da der Ruhrgebietsverein Robert Lewandowski nicht an Real Madrid freigab, als der Portugiese dort Trainer war. "Das hat mir auch mein Berater erzählt. Aber so ist Profi-Fußball. Wo viel Geld umgesetzt wird, dort wird auch viel Politik gemacht", erklärte der 22-Jährige damals nüchtern.
Nun steht de Bruyne beim ambitionierten und finanziell sorgenfreien VfL unter Vertrag. Gut 22 Millionen Euro überwies Klaus Allofs in die englische Hauptstadt nach London. Seitdem absolvierte er zehn Spiele für Wolfsburg in der Bundesliga und eines im DFB-Pokal - in dem er in gut eineinhalb Wochen übrigens erneut auf den BVB trifft. Eingeschlagen, so wie es sich die Verantwortlichen erhofft hatten, ist er bislang nicht. Fünf Torvorbereitungen stehen zwar zu Buche, doch einen Saisontreffer erzielte er noch nicht. Auch seine Zweikampfquote liegt im schwächeren Bereich.
Zudem musste er beim Auswärtsspiel bei Werder Bremen aufgrund einer Gelb-Rot-Sperre passen. Dennoch erhöht ein Spieler seines Profils die Stärke jeder Offensive. Deshalb baut auch Dieter Hecking weiter auf seinen neuen Mittelfeldmotor, der allerdings häufiger über die Außenbahnen kommen muss. Auf der Zehn fühlt er sich nach eigenen Angaben eigentlich wohler - ähnlich wie Julian Draxler beim FC Schalke 04. Seinen Trainer interessiert das jedoch eher weniger. So sagte er vor wenigen Tagen: "Entscheidend ist, dass die Mannschaft gut aussieht, nicht einzelne Spieler."
Warum de Bruyne Dortmund gut tun würde
De Bruyne ist selbst nicht zufrieden mit seinen bisherigen Leistungen. "Ich bin sehr kritisch mit mir selbst, vielleicht sogar mein größter Kritiker. Daher bin ich eigentlich nie ganz zufrieden mit mir. Heute würde ich sagen: Ich kann es viel besser. Und daran arbeite ich", erklärte der Belgier nach dem Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Nun trifft er auf den Verein und den Trainer, die ihn fast nach Dortmund gelockt hätten. Hinzu kommt, dass er mit dem VfL gerne in der nächsten Saison im Europapokal spielen möchte. Da wäre ein Sieg am Samstag eigentlich Pflicht.
Gerade in der aktuellen Situation könnte der BVB einen Spieler wie Kevin de Bruyne gebrauchen, ist die Mannschaft von Jürgen Klopp doch gerade im Mittelfeld gebeutelt. Vor allem Henrikh Mkhitaryan benötigt nach den vielen Spielen in der Vergangenheit eine Pause, doch die vielen Verletzungen machen das zurzeit unmöglich. Selbst wenn der Armenier fit und in Topform wäre, hätte de Bruyne in Dortmund durchaus gute Einsatzchancen. Man könnte mit dem Personal im Mittelfeld rotieren. Mkhitaryan zum Beispiel ins defensive Mittelfeld ziehen und den Belgier davor spielen lassen.
Die Fans beider Mannschaften dürfen sich am Samstagabend aber sicherlich auf ein spannendes Spiel freuen, bei dem der Belgier sicherlich im Blickpunkt der über 80.000 Zuschauer im Stadion stehen wird - bei einigen mit Wehmut, weil er das schwarz-gelbe Trikot tragen könnte; bei anderen, weil de Bruyne in ihren Reihen spielt. Einer wird aber in jedem Fall genau hinsehen: Marc Wilmots, der Trainer der belgischen Nationalmannschaft. Für ihn wird de Bruyne ein wichtiger Bestandteil des WM-Kaders sein.
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