Monday, April 7, 2014

Kann sich Dortmund gegen Real zu einer Wundertat aufraffen?

Die Frage darf ja schon mal gestellt werden. Hat Borussia Dortmund in der derzeitigen Verfassung überhaupt noch Chancen, in der Champions League das Halbfinale erreichen? Am Dienstag steht nach dem 0:3 der Vorwoche ja das Rückspiel gegen Real Madrid an. Wer die Dortmunder gesehen hat – Sieg über den VfL Wolfsburg hin oder her –, der darf Zweifel haben.

Denn die Mannschaft ist kräftemäßig am Ende. Am Samstag nach dem Schlusspfiff beim 2:1 (0:1) gegen Wolfsburg wurde dies überdeutlich: Die Spieler ließen sich, ausgelaugt von dem Kraftakt, ein Spiel gegen einen starken Gegner drehen zu müssen, einfach auf den Rasen sinken. Die Dortmunder hatten zuvor über ihre Schmerzgrenze hinaus gehen müssen. Bereits in der ersten Hälfte war dem Team von Jürgen Klopp, das erneut ohne fünf wichtige Stammspieler antreten musste, anzumerken, dass ihm die Strapazen der Partie bei Real Madrid noch in den Knochen steckten. Es war eine der schwächsten Spielhälften der Dortmunder in der laufenden Saison, geprägt von haarsträubenden individuellen Fehlern, "unforced errors", wie sie Jürgen Klopp bezeichnete.

Umso bemerkenswerter, dass sich die Mannschaft nach dem Wechsel aufrappeln konnte, die Partie doch noch zu ihren Gunsten zu entscheiden. "Unglaubliche Leidenschaft" und "großen Willen" habe sein Team dabei gezeigt, lobte Klopp. Und deshalb stand am Ende eine verdiente Belohnung, die wegen der anhaltenden Probleme in der laufenden Saison keine Selbstverständlichkeit ist: Erneut ist dem BVB die direkte Qualifikation für die Champions League kaum noch zu nehmen.

Dennoch käme es fast einem Wunder gleich, wenn nur drei Tage später ein noch größerer Kraftakt gelingen sollte. Das Problem ist schlicht, dass das Rückspiel gegen Real bereits am Dienstag stattfindet. Die Zeit der Regeneration ist zu kurz, kräftemäßig wieder auf die Höhe zu kommen. "Wenn uns ein frühes Tor gelingen sollte, dann könnte es möglicherweise noch einmal ein Wunder à la Malaga geben", sagte Kapitän Sebastian Kehl. Gegen Málaga war es dem BVB in der vergangenen Saison gelungen, in der Nachspielzeit das entscheidende Tor zu erzielen und so den Einzug ins Halbfinale zu erobern. Doch Real ist nicht Málaga, und somit verbleibt dem BVB lediglich eine minimale Hoffnung.

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