Die Befürchtungen haben sich bestätigt: Dortmunds Jakub Blaszczykowski zog sich gegen Augsburg einen Kreuzbandriss zu. BVB-Sportdirektor Michael Zorc will trotzdem keinen Ersatz für den Polen holen
Die von Jürgen Klopp befürchtete Botschaft wurde am Sonntag, 12.30 Uhr, verkündet. Für Jakub Blaszczykowski, Borussia Dortmunds polnischen Rechtsaußen, ist die Saison gelaufen. Im Knappschaftskrankenhaus Dortmund wurde bei Blaszczykowski ein Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie diagnostiziert. Am Donnerstag soll der Nationalspieler operiert werden. Frühestens zur nächsten Saison wird er wieder trainieren können.
"Das ist in der Tat eine weitere Hiobsbotschaft", sagte Klopp, der nach dem Auslauftraining der Mannschaft von der niederschmetternden Diagnose erfuhr. "Dies ist bitter für die Mannschaft und für 'Kuba' selbst", sagte der Trainer der Dortmunder, die in dieser Saison von einem nicht enden wollenden Verletzungspech verfolgt werden.
"Kuba", wie Blaszczykowski genannt wird, ist nach Innenverteidiger Neven Subotic bereits der zweite Spieler, der einen Kreuzbandriss erlitt. Hinzu kommen aktuell in Mats Hummels (Bandausriss am rechten Fersenbein) und Ilkay Gündogan (langwierige Rückenprobleme und Angina) weitere wichtige Spieler, die derzeit nicht einsatzfähig sind. Lediglich bei Hummels, der bereits wieder Teile des Mannschaftstrainings absolvieren kann, besteht Aussicht auf ein schnelles Comeback. Sollte der Nationalspieler in den kommenden Tagen keine Probleme mehr, könnte er Freitag im Auswärtsspiel gegen Braunschweig zumindest wieder zum Aufgebot gehören.
Automatismen konnten nicht entstehen
Trotzdem belastete die Vielzahl der Ausfälle, die die Dortmunder über weite Strecken der Hinrunde zu beklagen hatten, den Saisonverlauf erheblich. "Das Problem ist, dass uns die Leute in Phasen ausgefallen sind, in denen wir kaum trainieren konnten", sagte Klopp. Es sei keine Frage des Mangels an Alternativen im Aufgebot. Doch die Tatsache, die Mannschaft immer wieder umbauen zu müssen, hätte verhindert, dass Automatismen entstehen konnten.
"Unsere komplette Statik des Offensivspiels und des Aufbauspiels war weg", erklärte Klopp, der in der Hinrunde auch wochenlang auf Sven Bender und Sebastian Kehl hatte verzichten müssen: "Um das zu kompensieren, musst du trainieren. Aber wenn Gewohnheiten verloren gehen und alle drei Tage ein Spiel ansteht, kannst du wenig machen." Damit sei das zuletzt schwache Abschneiden des BVB in der Bundsliga zumindest zum Teil zu erklären. Klopp konnte zwischenzeitlich auf keinen etablierten Innenverteidiger und defensiven Mittelfeldspieler zurückgreifen.
Nach der Winterpause sollte vieles besser werden, auch weil es berechtigte Hoffnungen gab, dass in Hummels und Gündogan zwei Schlüsselspieler für den in der laufenden Saison oft nur holprig funktionierenden Spielaufbau zurückkehren würden. Doch Hummels benötigte doch etwas länger, und Gündogan zog sich, kurz nachdem er wieder ins Training eingestiegen war, eine Angina zu. Und durch den Ausfall von Blaszczykowski, der sich in der vierten Minute des Heimspiels gegen Ausgburg (2:2) ohne Fremdeinwirkung verletzte, fehlt nun auch in der Offensive ein erfahrener und wichtiger Spieler.
Zorc kein Freund von Wintertransfers
Dennoch gibt es aktuell keine konkreten Überlegungen, kurzfristig noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. "Ich bin kein Freund von Wintertransfers", sagt Sportdirektor Michael Zorc. Denn Alternativen, die dem BVB sofort helfen könnten, sind derzeit nicht auf dem Markt.
Blaszczykowski selbst gab sich nach der Diagnose kämpferisch. "Mich kann so schnell nichts umwerfen", sagte er am Sonntag. "Ich werde alles daran setzen, stärker als je zuvor auf den Rasen zurückzukehren."
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