Fußballer von seiner Klasse sind unweigerlich eine schmackhafte Zutat wilder Spekulationen aus der Gerüchteküche. Dass Marco Reus bei europäischen Top-Klubs wie etwa ManUnited oder Barca Begehrlichkeiten geweckt haben könnte, dürfte nicht überraschen. Doch Reus erklärt nun im "kicker", dass er nicht an Abschied denke: "Ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich auch 2014/15 beim BVB spielen werde."
Diese Nachricht dürfte in Dortmund zumindest die Fanseele beruhigen, so kurz vor dem Saison-Highlight gegen den FC Bayern in Berlin (Samstag ab 20 Uhr im Liveticker).
Immerhin sind die Erinnerungen an die böse Transfer-Überraschung rund um Mario Götze längst nicht verblasst. Im Fall von Marco Reus hatte allerdings Hans-Joachim Watzke schon früh darauf verwiesen, dass diese Personalie anders gelagert sei.
"Er hat einen noch engeren Bezug zum Umfeld und der Stadt als Mario Götze", hatte der BVB-Boss bereits im Oktober 2013 vorsorglich erklärt. "Marco fühlt sich einfach sehr wohl bei uns. Und wir fühlen uns sehr wohl mit ihm."
Brisanter Vertragspassus
Eine Einschätzung, die der Offensiv-Star - wenn auch dezent genervt - nun erneut gegenüber dem "kicker" bestätigt: "Ich muss eigentlich nicht immer betonen, wie wohl ich mich hier in Dortmund fühle."
Dass er dennoch wieder zur Betonung dieser Aussage genötigt wurde, liegt am brisanten Vertragspassus im Arbeitspapier des 24-Jährigen, der in dieser Saison in 43 Pflichtspielen 23 Tore erzielte und ebenso viele Vorlagen gab.
Es geht um eine Ausstiegsklausel für 2015, die mittlerweile auch nicht mehr vom Verein selbst dementiert wird. Demnach könnte ein interessierter Klub Reus für 35 Millionen Euro aus dem bis Sommer 2017 laufenden Vertrag herauskaufen.
"Solange das für mich selbst kein Thema ist, tangiert mich das nicht", erklärt Reus über die zähen Verhandlungen, in denen der BVB im Hintergrund mit Spieler-Berater Volker Struth über eine Streichung dieser heiklen Klausel streitet.
Planungssicherheit gefährdet
Natürlich steht dabei die Frage im Raum, warum sie sich der BVB bei Verpflichtung des Nationalspielers überhaupt erst in den Vertrag diktieren ließ, wenn dadurch perspektivische Planungssicherheit untergraben wird. Reus wurde schließlich nicht mehr als Talent gehandelt.
Gerade einem Top-Klub mit großen Ambitionen sollte daran gelegen sein, derartige Hintertürchen in der Vertragsarchitektur gar nicht erst zuzulassen, da sie vorhersehbar die Statik gefährden.
Bislang jedoch setzen Watzke und der BVB auf Lokalkolorit und werden vom Spieler nicht enttäuscht:
"Für mich war es immer ein Traum, als Profi in diesem Stadion und für diesen Verein zu spielen", meint der gebürtige Dortmunder im "kicker".
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