Im Dauer-Streit zwischen dem FC Bayern und Dortmund fliegen die nächsten Geschosse. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke gibt einen Zins-Irrtum zu - tritt aber gegen Uli Hoeneß nach. Aus München kontert der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Der Borussia ist der Appetit vergangen.
Wenn die Spieler von Bayern und Dortmund im Topspiel am Samstag (ab 18.30 Uhr bei Sky und im Live-Ticker von FOCUS Online) genau so drauf sind, steht der Bundesliga das brutalste Saisonspiel ins Haus: Denn im schier endlosen Zoff der Bundesliga-Rivalen wird munter weitergefeuert. Aus beiden Richtungen. Und mit viel Munition.
Nachdem Karl Hopfer, der künftige Bayern-Präsident, im "Sport-Bild"-Interview Hans-Joachim Watzke der Lüge bezichtigt und mit dem Baron von Münchhausen verglichen hatte, schlägt der BVB-Geschäftsführer nun zurück. "Karl Hopfner hat mich mit diesem Vergleich persönlich beleidigt", sagte Watzke der "Bild"-Zeitung. "Ich kann dazu nur sagen, dass ich noch nie einen Bayern-Verantwortlichen als Lügner, Betrüger oder ähnliches beleidigt habe und dies auch niemals machen werde."
Millionen-Kredit Auslöser des Streits
Hintergrund des jüngsten Streits ist ein Millionen-Kredit des deutschen Fußball-Rekordmeisters für die Borussen vor zehn Jahren. Damals standen die Dortmunder kurz vor der Zahlungsunfähigkeit. Watzke hatte in einem Interview behauptet, dass die Bayern den BVBdennoch nicht wie kolportiert vor dem Entzug der Bundesliga-Lizenz bewahrt hätten. Und dass sich die Münchner die finanzielle Hilfe damals mit einem Zinssatz von acht Prozent versüßen ließen.
Hopfner widersprach dieser Version energisch - und inzwischen räumt auch Watzke ein, dass er da ein paar Zahlen durcheinander gebracht hat. "In meiner spontanen Reaktion auf eine Frage hatte ich in der Tat irrtümlicherweise den falschen Zinssatz im Kopf."Ein bisschen Frieden also vom BVB-Boss? Mitnichten.
Die nächste Attacke wird abgefeuert, diesmal in Richtung Uli Hoeneß. "Mit Blick auf unsere bekannte BVB-Geschichte der jüngeren Vergangenheit und die Vita der handelnden Personen kann ich aber beim besten Willen nicht erkennen, dass die Verantwortlichen von Borussia Dortmund- im Vergleich mit denen des FC Bayern - ein Glaubwürdigkeitsdefizit aufweisen."
Auch in München ist man offenbar nicht an einer Schlichtung interessiert. "Wir wollten ihnen nur helfen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Dafür schämen wir uns auch nicht", sagte Rummenigge nach dem Champions-League-Sieg gegen Manchester United mit Blick auf den Millionen-Kredit. "Ich kann mich noch sehr genau daran erinnern, dass (Manager) Michael Meier bei uns angerufen hat und gesagt hat: Wenn Bayern München die zwei Millionen nicht zur Verfügung stellt, könnten sie am Monatsende die Gehälter nicht zahlen. Wir wollen da eigentlich keinen Stress machen. Es war ja nur eine Antwort von Karl Hopfner auf die Darstellung letzter Woche."
Letzter Akt im Watzke-Zoff: Dortmund hat "Bild.de" zufolge nun ein geplantes Essen vor dem Liga-Knaller am Samstag abgesagt.
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